Innovationsidee 1: Möbel, Holz & Region (Stand: März 2019)
Wozu dient die Innovation?
Die Entwicklung eines „Eisenwurzener-Designs“ verfolgt das Ziel, eine Plattform zur besseren Vernetzung der Bereiche Holz, Handwerk und Design aufzubauen. Im Vordergrund steht dabei, die Identität der Region Eisenwurzen zur Kommunikation nachhaltiger Wald- und Holznutzungspotenziale zu nutzen. Auf diese Weise soll eine Strategie entworfen werden, die sowohl lokale Betriebe zur stärkeren und disziplinübergreifenden Zusammenarbeit animiert als auch das traditionelle Handwerk als kreative Berufsperspektive mit Chance zur Selbstständigkeit vermittelt.
Was ist bisher passiert?
Zwischen 2011-2013 wurde das INTERREG-Projekt „Vollholz-Modulmöbel aus den Nationalparkregionen (Kalkalpen und Bayrischer Wald)“ zur Förderung grenzüberschreitender Kooperation und Innovation im traditionellen Holzhandwerk realisiert. Ausgehend von den Ergebnissen einer Marktpotentialstudie (https://issuu.com/studia-austria/docs/vollholz-modulmoebel_aus_nationalpa) wurde das Projektmotto „Internationales Design trifft lokales Handwerk“ mit einem Ideenwettbewerb für hochwertige Vollholz-Einrichtungsmodule kombiniert. Sechzehn eingereichte Konzepte von Jungdesignern renommierter Hochschulen wurden von einer internationalen Expertenjury begutachtet und präsentiert. Diskussionen resultierten vor allem zu Fragen der Qualität von Design und Handwerk, dem Bedarf an Designmöbeln (Marktsituation), der regionalen Vernetzung von Betrieben und der Entwicklung zukunftsorientierter Strategien. Das Projekt wurde von der STUDIA Schlierbach, dem Netzwerk Forst und Holz aus Bayern sowie dem Möbel- und Holzbau-Cluster (MHC) Oberösterreich initiiert. Im Rahmen des InnoForESt-Projektes wurde die Innovationsidee Möbel und Design erneut aufgegriffen. Interviews und Fokusgruppendiskussionen mit regionalen Akteuren zeigten auf, dass weiterhin Interesse besteht, das Innovationspotenzial dieser Idee auszuloten und umzusetzen.
Wer ist involviert?
Tischlereien, Designexpert*innen, Sägereien, WKO Kirchdorf, MHC Oberösterreich. Zur weiteren Vernetzung sollten eingebunden werden: Bezirksinnung Steyr-Kirchdorf, Regionalforum Steyr-Kirchdorf und LEADER-Verbände, Nationalparks, weitere Sägereien und Holzhändler, Hochschulen mit Design- und Holzbauschwerpunkt.
Welche Chancen und Hindernisse zeichnen sich ab?
In der Region lässt sich bislang kein eigenständiges „Eisenwurzener-Design“ im Holz- und Möbelbau feststellen. Durch das hohe Potenzial zur touristischen Einbettung und Inwertsetzung dieser regionalen Designstrategie lässt sich die Chance, Wald- und Holznutzung nachhaltig zu kommunizieren, deutlich erhöhen. Hindernisse zur Umsetzung der Innovationsidee zeichnen sich in der aktuell sehr hohen Produktionsauslastung lokaler Tischlerbetriebe sowie der feh- lenden Auswahl an innovativen Vermarktungs- und Vertriebsstrategien ab. Zugleich bieten gerade diese Problemstellen etliche Chancen, Betriebe nach innen vielfältiger auszurichten und das „Eisenwurzener-Design“ über Grenzen hinweg bekannt zu machen.
Wo liegt die Zukunft?
Die Region versucht, eine Eisenwurzener Identität zu bilden, die sich möglichst in allen Phasen zwischen Anbau, Verarbeitung und Vermarktung regionaler Holzprodukte widerspiegelt. Dabei soll ein vielschichtiges Netzwerk gebildet werden, das die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren fördert und eine regelmäßige Plattform für sowohl interne als auch externe Fachimpulse aus Handwerk und Design bietet (zum Beispiel von WERKRAUM Bregenzerwald oder proHolz Tirol). Durch die Schaffung eines höheren Bewusstseins für regionales Holz, traditionelles Handwerk und modernes Design kann sich die Region über die Grenzen hinaus positionieren.